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Hans E. Schwender

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Ich verbringe die Zeit hinter vielen Gesichtern

 

Ich bin der eine und ein anderer
Ich bin geboren, ich bin da!
Ich bin der eine und der andere.
Ich bin programmiert mit allen körperlichen
und seelischen Genen der Welt und den Zeiten.

Ich bin gut und böse
bin gescheit und dumm.
Bin Mann und Kind.
Zu gegebener Zeit das richtige abzurufen,
bin ich nicht in der Lage.

Ich bin heute so und morgen so.
Bin morgens nicht wie mittags,
mittags nicht wie abends.
in der Nacht bin ich wie alle.

ich bin ein Mensch!

Ich gebe mich locker ich bin verspannt.
Ich bin mit mir darüber einig,
dass ich zweifle.
Festgestellt es wird bewegungslos.
Meine Wünsche lassen sich
nicht mit mir vereinbaren.

Ich lerne und nutze das Gelernte.
Ich öffne mein Herz für alles geschehen.

Aber,
man braucht viel Erfahrung,
um mit Erfahrung umzugehen.

 

Ich lasse mit mir spielen
Unsere spielerische Art zu denken,
lässt uns spielerisch mit allem fertig werden.
Spiele nicht mit Katzen...
Spiele nicht mit schießgewehr ...
Spiele mit Feuer, damit ein schauspiel wird.
Kinder lernen spielend.
Alle spielen mit Puppen, sie spielen Krieg.
Das Laienspiel wird nicht geleert.
Liebesfestspiele gibt es nicht.
Gibt es Liebe unter den Menschen?
Bei offenem Vorhang liebt man nicht.
Bei offenem Vorhang wird gespielt.

Der spielmann zieht von Ort zu Ort,
spielt sich spielerisch in alle Herzen.
Spielhölle und Gameboy
sind kein Spielplatz für ihn.

Der Vorhang hebt sich, die spielzeit ist eröffnet.
Wir treiben unser Spiel.
Wir spielen alle Trümpfe aus.
Wir spielen es durch alle Variationen.
Spiele sind amüsant, vertreiben die Zeit.
Wenn der taktstock oben ist,
beginnen wir unsere neckischen Spielchen.
Komödien, Dramen, Opern, Operetten.
Wir spielen mit der Liebe, mit dem Hass.
An Automaten, in der Lotterie.
wir spielen miteinander, gegeneinander.
Wir bezwingen jeden spielend,
bis das Spiel vorbei ist.

 

Ich übe den Stillstand
Jeden Morgen ist die Stunde Null.
Es beginnt ein neues Leben.
Ich Schaue nicht hinter den erinnerungsschleier.
Gewohnheit erleichtert den Start.
Uninteressante Uhren und Kalender
bleiben ohne Bedeutung.
Jemand erzählt Geschichten.
Ihr verfallsdatum ist abgelaufen.
Sie sind nicht von heute.
Ich trinke nur frischmilch.

Im Kühlschrank liegen Illusionen.

Unfertige Bilder male ich weiter. Herumliegende Stichworte nehme ich auch.
Am Abend ist der Tag vorbei.
Ich kann die Seele fühlen.
Erinnerung bedrückt mich nicht.

 

Aus mir in die Zeit
Ich male
ich male einen Punkt.
Er wird zur Linie und
schießt mir durch den Kopf.
Baut schwarz-weiße Grenzen auf.

Ich male Farben.
Sie berühren meine helle, meine dunkle Seite.
Ich male rot,
es springt mich an.
Ich male blau,
es grenzt sich ein.
Ich male gelb,
es dehnt sich aus.
Ich male grün
und bin beruhigt.

Ich male
mir meine, sich stets erneuernde,
dunkle Seele aus dem Leib.

 

Ich lerne das Erkennen
Ich ziehe mich aus.
Ich lege mich auf den Tisch.
Ich bin alleine.
Ich liege nackt auf dem Tisch.
Ich habe meine Haut abgelegt.
Alle können sehen, wer ich bin.

Niemand interessiert sich.
Ich drücke das Datum nicht
in den Computer.

Alle sind da.
Einer steht am rednerpult.
Er redet, alle hören zu.
Er hat vier Mäntel an.
Er trägt eine Maske,
niemand kann sagen, wer er ist.

Ich drücke das Datum nicht
nicht in den Computer.
Die Vorstellung läuft täglich.

 

Ich schäume vor Wonne
Wir sind im Wechselbad,
wir haben uns einen Schwamm gekauft.
Wir schwimmen im Glück.
Wir schwimmen alles ab nur nicht das Glück.
Wir streicheln uns mit Schaum.
Wir schäumen vor Wonne.

Die Türe öffnet sich.
Der Schaum wird durch einen lichteinfall bestätigt.
Er vergeht schnell.
Er trocknet, ich trockne.

Morgen wasche ich mich mit Tränen.
Ich beglückwünsche mich im Spiegel,
weine im Glück und bohre mir in der Nase.
Ich streiche. Meine Fassade.
Der alte Lack hat seinen Glanz verloren.
Auch drinnen wird entstaubt.
Ich werde es tun, wenn meine Gedanken nicht zu Hause sind.
Würdest du sie ein paar Tage bei dir aufnehmen?
Sie sind bei dir nicht fremd.
Ich freue mich schon jetzt, ihnen wieder zu begegnen.

Wann ist Herbst? Ich frage nach.
Keiner weiß, wann Herbst ist.
Ich freue mich auf den Herbst.
Was ist los? Es ist nicht die Farbigkeit, nicht die frischen Früchte.
Wir umarmen uns. Ich nehme die Berührung wahr.
Sie lässt mich erschauern.
Ich wundere mich, ich bin verwirrt,
bin nicht mehr ich.
Ich fühle mich unangenehm wohl.

Meine Befangenheit lässt mich reden.
Ich rede und rede, bin nur am reden.
ich rede zu viel und zu schnell,
muss am Ende auf die Seele warten.
Die Zeit ist um Komma ich gehe.
Das wichtigste blieb ungesagt.

Wann ist Winter?

 

Ich möchte der Zeit enfliehen
Ich möchte Drache sein,
feuerspeiend Wasser,
Erde Luft erwärmend.

Ich möchte Vogel sein,
die Luft beherrschend.
Von ihr beherrscht zu sein.
Über den Horizont blickend,
ihn zu erweitern.
Großfüßig,
von der Erde nicht entfernt.

Ich möchte Treibholz sein,
das Schwimmens kundig.
Am rechten Platz zu stranden,
Gefühl– und augenlos zu liegen.
Von Bedürfnissen gefunden
zur Verwendung in meinem Element.

 

Ich übe den schnellen Fall
Die Zeit läuft ab, zerrinnt,
ich gehe, laufe, renne, lebe schneller.
Ich konzentriere mich auf morgen.
Vergangenheit lasse ich zurück.
Die Zukunft beginnt jetzt.
Jetzt beginnt der Rest des Lebens.

Heute backe ich, morgen brauche ich,
übermorgen heirate ich der Königin ihr Kind.
Die Zeit vergeht.
Ich habe immer nur geplant,
Habe mich unterwegs verloren.
Das Brauen, Backen, Heiraten hielt mich auf.
Es ist keine Zeit zu warten.
Es ist keine Zeit in den Spiegel zu sehen.

Ich gehe, renne, laufe.
Ich schaue mich nicht um.
Nicht nach rechts, nicht nach links.
Ich habe nur mein Ziel im Auge.
Das lebensziel, das Leben.
Ich laufe um mein Leben.

Niemand verfolgt mich, alle sind neben mir.
Es gibt Gedränge.
Einige werden zerquetscht.
Ich behaupte meinen Platz.
Ich laufe mit den Ellbogen.
Renne alles über den Haufen.
Im rückspiegel liegen Menschen.
Sie blieben auf der Strecke, sie behinderten
meinen Lebenslauf.
Wie weit ist es noch? Wo ist mein Ziel?
Ich laufe, renne, beeile mich und
verliere den Sinn meines Lebens.
Ich muss zurück, ich muss mich wiederfinden.

Ich habe mich und mein Ziel verloren.