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Hans E. Schwender

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Kurz-Biografie

Hans Eugen Schwender

*31. März 1929 in Altstadt/Saar - gehört heute zur Gemeinde Kirkel - †31. August 2006 in Zweibrücken Ella (1903-1974) - seine Mutter - kam nur ein paar Kilometer entfernt aus Beeden. Der Vater Wilhelm Schwender (1897-1975) aus Altstadt. Er war Baustoffhändler.

In direkter Nachbarschaft des Elternhauses gab es zahlreiche Bauernhöfe. Auch die Familie Schwender betrieb nebenerwerbliche Landwirtschaft mit Obst und Gemüse sowie Hühnern.

Hans war das jüngste von fünf Geschwistern: Karl (1922-1943) Walter (1924-1944), Roselore (1926-1926), Lieselotte (1927-2017). Das Verhältnis zu seinen Brüdern, vor allem zu Karl, war sehr innig. Er war eine Leitfigur.

1942 siedelte die Familie nach Babitz (heute: Babice) bei Auschwitz (heute: O?wi?cim), wo sein Vater Wilhelm zwischen 1942 und 1945 als Großhandelskaufmann bei I.G. Farben in Monowitz (heute: Monowice) arbeitete.

Seine Schwester Lieselotte wurde im Alter von 18 Jahren Telefonistin im Stammlager Auschwitz. Karl wurde in der Schlacht um Charkow 1943 getötet, Walter wurde beim Rückzug der Wehrmacht aus Frankreich schwer verwundet und starb 1944 im Lazarett. Die Familie floh Ende Januar 1945 mit dem Eintreffen der Roten Armee aus Auschwitz mit einem der letzten Züge in Richtung Westen.

1947 hatte er seine Gesellenprüfung, 1959 seine Meisterprüfung im Maler-Handwerk abgelegt. Ausgebildet als Künstler wurde Hans E. Schwender an der Saarbrücker Werkkunstschule, wo er zwischen 1949 bis 1951 und 1956 bis 1958 bei Frans Masereel (1989-1972) und Boris Kleint (1903-1996) studierte, bei dem er Meisterschüler war.

Er hatte einen weiten Werkbegriff. Neben Ölbildern entstanden Aquarelle, Skulpturen (der Christian-Weber-Brunnen in Altstadt), Mosaike (Raiffeisenbank Altstadt, Grundschule Limbach) Holzschnitte, Glasapplikationen (die Kirche St. Fronleichnam in Homburg/Saar oder die Leichenhalle in Altstadt) und erste Multimedia-Arbeiten mit Super-8 Mitte der sechziger Jahre. Er war zudem Mundartsammler und -dichter, schrieb Aphorismen, recherchierte und publizierte zur Heimatgeschichte.

Als Geselle war Helmut Butzbach (1938-2016) in seinem Malerbetrieb dabei, der selbst künstlerische Ambitionen hatte und die Werkkunstschule Saarbrücken absolvierte. Butzbach nutzte das Atelier von Hans E. Schwender zeitweise mit.

Mitte der 1970er Jahre war Schwender Werbegrafiker bei einem Verteil-Zentrum der Handelskette REWE in Limbach. Durch die Gestaltung von Werbemitteln beschäftigte er sich mit der Darstellung von Schrift.

Von 1974 bis 1978 war er Kunstlehrer am Herzog-Wolfgang-Gymnasium in Zweibrücken.

1978 zog er in das von ihm entworfenen und weitgehend selbst gebauten Haus in der Homburger Straße in Altstadt. Seine Werkstatt lag direkt daneben. Hier arbeitete er an Glasfenstern und Skulpturen und führte Zeichen- und Malkurse durch. Der Raum wurde auch als Galerie und Veranstaltungsraum genutzt.

Die letzte Ausstellung fand 1986 in seiner "Galerie am Turm" in Kirkel-Altstadt statt. Er versagte sich dem Kunstmarkt, signierte und datierte seine Bilder selten. Auf der Rückseite findet sich bisweilen der handschriftliche Hinweis zu Höhe und Breite des Bildes und eine Nummerierung.

Ab 2004 zog er sich aufgrund seiner Herzschwäche mehr und mehr in sein privates Umfeld zurück. Seine Themen - darunter Erziehung zur Mündigkeit, das Schicksal der Menschen oder Freiheit und Verantwor-tung - verfolgte er weiter in Gesprächen mit Freunden und Familie.

Am 31. August 2006 verstarb er in Zweibrücken im Krankenhaus an Herzschwäche. Er ist beigesetzt auf dem anonymen Grabfeld des Anatomischen Instituts der Universität des Saarlandes, dem er zu Lebzeiten seine sterblichen Überreste zu Forschungs- und Übungszwecken überlassen hatte.